Fragen und Antworten rund um das Bauprojekt

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Im Sommerheft des Horner Magazins ist ein Interview mit Frau Baden, Geschäftsführerin und Staatsrat Fries, Aufsichtsratvorsitzender der Bremer Bäder GmbH erschienen. Sie finden dieses unter http://www.horner-magazin.de/2017-04/ ab Seite 26 oder hier im Folgenden im Wortlaut:

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Schwimmen in Horn

Fragen und Antworten rund um das Bauprojekt Horner Bad

Der Freibadteil des Horner Bades wird neu gestaltet und um ein Sportbad – als Ersatz für das Unibad – ergänzt. Es soll moderner, kosteneffizient zu betreiben und für alle nutzbar sein. Aus diesem Grund wurde im Jahr 2015 die Bürgerbeteiligung Horner Bad ins Leben gerufen, um die für die Bürgerinnen und Bürger wichtigsten Gestaltungselemente für den neuen Freibadbereich herauszufinden. Das am „Tag des Votums“ (September 2015) erstellte Bürgervotum wurde an die Planer übergeben und erste Entwürfe im September 2016 im Rahmen eines Planungsfeedbacks der Öffentlichkeit präsentiert.

Mittlerweile ist nicht nur die Zeit weiter vorangeschritten, sondern auch die Planungen für die jeweiligen Bereiche. Grund genug Fragen zum Sachstand, den Kosten und weiteren Planungen zu stellen. Im nachfolgenden Interview nehmen der Aufsichtsratsvorsitzende der Bremer Bäder GmbH, Herr Jan Fries und die Geschäftsführerin der Bremer Bädergesellschaft, Frau Martina Baden, dazu Stellung.

  1. Das Horner Bad soll zu einem Kombibad umgebaut werden – wie ist der aktuelle Sachstand?

Jan Fries: Nachdem die Entwurfsplanung vorliegt, stehen nun die Senatsentscheidungen an. Wir wollen möglichst im Juni Klarheit, ob wir das Hallenbad mit dem Freibad auf Basis der vorliegenden Pläne weiterentwickeln können und die Freie Hansestadt Bremen das nötige Geld dafür zur Verfügung stellt.

 

  1. Die voraussichtlichen Kosten sind im Vergleich zum Bäderkonzept nach neuesten Erkenntnissen gestiegen. Wieso?

Martina Baden: Dem Bäderkonzept liegt eine einfache Kostenschätzung entsprechend der damals geplanten Größe der Schwimmhalle zugrunde. Nun haben wir mittlerweile Kostensteigerungen und ein paar notwendige Änderungen berücksichtigen müssen.

 

  1. Können Sie kurz skizzieren, was sich zusätzlich ergeben hat?

M.B.: Wir bekommen einen großen Parkplatz, den wir vorher so nicht eingeplant hatten. Hinzu kommt, dass wir den Vereinen ermöglichen wollen, auch Wettkämpfe durchzuführen. Wir investieren in zusätzliche Technik, um uns energetisch wirtschaftlicher aufzustellen und geben mehr Geld für die Barrierefreiheit des Bades aus. Außerdem ist die Erschließung über die Spittaler Straße teurer, aber letztlich unerlässlich. Kurzum: Wir gönnen uns keinen Luxus, sondern nehmen Anpassungen vor, die man sonst wohl in späteren Jahren hätte nachholen müssen.

 

  1. Rechnet sich dann der Neubau oder wäre die Sanierung des Unibades eine realistische Alternative?

J.F.: Externe Experten sagen uns, das Unibad ist marode und abgängig. Realistisch betrachtet käme die Sanierung dann eigentlich einem Neubau gleich. In Horn bauen wir ein attraktives Bad mit Halle und Freibad, das würde es an der Uni nicht geben. Die Halle wird dem aktuellsten Stand der Technik entsprechen, und die ersten Jahre ohne große Reparaturen laufen, anders als zuletzt das Unibad.

 

  1. Gehen Sie davon aus, dass im Horner Bad die letzte Freibadsaison zu genießen ist?

J.F.: Ja, davon müssen wir derzeit ausgehen. Das Bad ist marode und wir müssen dringend das Bäderkonzept umsetzen.

 

  1. Gibt es eine Garantie dafür, dass die Bremerinnen und Bremer die komplette Freibadsaison 2017 im Horner Bad verbringen können?

M.B.: Nein. Deshalb besteht dringender Handlungsbedarf, das Bad neu zu errichten.

 

  1. Wie ist denn der weitere zeitliche Ablauf?

J.F.: Wenn der Senat zustimmt, wird die Bädergesellschaft zusammen mit den Fachplanern weiterarbeiten. Danach sind unter anderem Beirat und Sportdeputation sowie weitere Gremien zu befassen und die Genehmigungen einzuholen. Wenn alles günstig verläuft, wäre der erste Spatenstich im Jahre 2018. Und dann rechnen wir mit 20 bis 24 Monaten Bauzeit.

 

  1. Wie ist das Konzept für das neue Kombibad?

M.B.: Die Schwimmhalle dient zwar als Ersatz für das Unibad und wird entsprechend stark von Schulen und Vereinen genutzt werden, gleichwohl wird es auch ausreichend Zeiten zum öffentlichen Schwimmen geben. Ebenso hat man durch eine Halle und ein angrenzendes Freibad mehr Möglichkeiten auf das norddeutsche Wetter zu reagieren. In den Sommerferien wollen wir daher auch beides anbieten und die Revisionsarbeiten in andere Ferien verlagern.

 

  1. Können Sie die Kritik am neuen Multifunktionsbecken im Freibad nachvollziehen?

M.B.: Natürlich verkleinert sich die Wasserfläche im Außenbereich, dafür bekommt man aber eine neue attraktive Schwimmhalle hinzu und kann dann im Stadtteil ganzjährig schwimmen. Der Zusatznutzen ist also beträchtlich.

 

  1. Konnten die Anregungen aus der Bürgerbeteiligung denn alle realisiert werden?

M.B.: Wir haben eine große Anzahl der gewünschten Punkte umsetzen können. Aber auch bei den weiteren Planungen werden wir schauen, welche zusätzlichen Wünsche noch berücksichtigt werden können. Ebenso werden wir bei der späteren Nutzung noch genannte Hinweise einarbeiten.

 

  1. Eine Frage an Sie beide: Wie optimistisch oder pessimistisch sind Sie bei den weiteren Planungen?

M.B.: Total optimistisch! Das neue Horner Bad wird für den Schwimmsport und das Schwimmvergnügen in Bremen ein Highlight sein.

J.F.: Wir planen hier Investitionen im zweistelligen Millionenbereich. Da ist bei einem knappen Haushalt viel politische Überzeugungsarbeit nötig. Aber ich glaube, der Bedarf ist bei allen angekommen. Deshalb bin ich auch zuversichtlich.